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Buchvorstellung mit Diskussion "Blumen und Brandsätze"
Buchvorstellung mit Diskusiion
Eine deutsche Geschichte 1989-2023“ (Klaus Neumann)
Titelseite des Buches "Blumen und Brandsätze" von Klaus Neumann © Hamburger Edition (2024)
Termin: 03.09.2024 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Offener Bürgertreff des KGE e.V., Bahnhofstraße 13, 08280 Aue-Bad Schlema
Zum Buch
Spätestens seit den 1980er Jahren erregt kaum etwas die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Menschen, „die wir nicht gerufen haben“, Deutschland aufnehmen sollte. Klaus Neumann beschäftigt sich mit Antworten auf diese Frage: von Forderungen nach der Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes in den frühen 1990er Jahren über die sogenannte Willkommenskultur 2015 bis zur Neuauflage der Behauptung, das Boot sei voll, nach der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine 2022.
Der Historiker untersucht die unterschiedlichen Motivationen, Schutz zu gewähren oder Schutzsuchende abzuweisen. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen dabei lokale und lokalpolitische Auseinandersetzungen: im Westen Hamburgs und im südöstlichen Sachsen. Er macht anschaulich, wie sehr Aushandlungsprozesse um die lokale Aufnahme von DDR-Übersiedlern und Asylsuchenden, Aussiedlerinnen und Kriegsflüchtlingen verquickt waren mit Debatten über Rassismus und Rechtsextremismus, demokratische Teilhabe sowie west- und ostdeutsche Identitäten.
Sein Buch erlaubt somit neue Einblicke in dreieinhalb Jahrzehnte deutscher Geschichte. Zugleich ist es ein Plädoyer für eine umfassende Debatte über die Frage, warum Deutschland Schutzsuchende aufnehmen sollte.
Über Klaus Neumann
Klaus Neumann ist Historiker und Kulturwissenschaftler. Er zog 1985 nach Australien, um dort mit einer Arbeit über Geschichte und Geschichten in Papua-Neuguinea zu promovieren, und war bis vor Kurzem Professor für Geschichte in Melbourne. Geforscht hat er unter anderem zu Fragen historischer Gerechtigkeit und über Erinnerungspolitik. Er ist Autor mehrerer preisgekrönter Bücher über Asyl- und Flüchtlingspolitik. Seit 2018 arbeitet er für die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.