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„Kein Häftling darf lebend in die Hände des Feindes fallen!“
Start der LEADER-Kooperation zum Todesmarschs Mülsen - Eibenstock 1945
In vielen sächsischen Städten und Dörfern gab es Außenkommandos der großen Konzentrationslager, welche heute weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein und damit aus dem Gedenken verschwunden sind. Verschwinden sollten auch die Häftlinge, als sich die Fronten näherten und so wurden tausende von ihnen auf die sogenannten „Todesmärsche“ gebracht. Das war auch das Schicksal der ca. 800 Häftlinge im Außenkommando Mülsen St. Micheln. Am 13. April 1945 traten sie zu Fuß den Weg an die deutsche Grenze an, von wo Sie mit dem Zug bis in das damalge Leitmeritz gebracht werden sollten. Dort kamen jedoch nur noch 350 von ihnen an. Ihr Weg führte sie über Hartenstein, Schlema, Schneeberg, Zschorlau und Eibenstock. Manchen von ihnen gelang die Flucht, einige kamen durch Luftangriffe zu Tode, 83 Häftlinge aus Mülsen St. Micheln wurden in Niederschlema ermordet. Um an diese Ereignisse zu erinnern, findet am 15.04.2024 um 16.15 Uhr ein öffentliches Gedenken am Denkmal in Mülsen St. Micheln statt. Der Termin ist gleichzeitig der offizielle Auftakt des LEADER-Kooperationsprojektes „DenkMal! Todesmarsch Mülsen-Eibenstock 1945“, bei dem die LEADER-Regionen Zwickauer Land und Westerzgebirge, alle sechs genannten Kommunen sowie die beiden Demokratienetzwerke Kompetenzzentrum für Gemeinwesenarbeit und Engagement e. V. (Aue-Bad Schlema) und Alter Gasometer e. V. Zwickau zusammenarbeiten.
Neben dem Jugendorchester des Musikvereins Mülsen e. V. werden die beteiligten Bürgermeister Michael Franke (Mülsen) und Jens Müller (Aue - angefragt) sowie die LEADER-Regionalmanagerinnen Isabel Schauer (Zwickauer Land) und Beate Bauer (Westerzgebirge) zu hören sein. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Das Projekt „DenkMal! Todesmarsch Mülsen-Eibenstock“ soll die Ereignisse für die Öffentlichkeit sichtbar machen. Gemeinsam mit Jugendlichen soll bis Ende 2026 und besonders im Gedenkjahr 2025 passende Formate erarbeitet werden. Im Rahmen dieser Arbeit sind weitere Veranstaltungen für die Öffentlichkeit und Workshops in Planung. Die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten, ist wichtig und mahnt uns, für Menschenrechte und Solidarität einzustehen.