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Wussten Sie schon vom Massenmord in Niederschlema?

Lesung von Oliver Titzmann - "Massenmord in Niederschlema"

83 Menschen wurden am 14. April 1945 auf dem Sportplatz in Niederschlema ermordet. Sie waren Gefangene, die auf dem Todesmarsch vom KZ-Außenlager in Mülsen St. Micheln durch Ortmannsdorf und Hartenstein in Richtung Böhmen getrieben wurden. Die lokale Bevölkerung half dabei, die Erschießung zu überwachen und anschließend die Leichen im nahegelegenen Osterlammstolln zu verscharren. Dort liegen die sterblichen Überreste noch heute. Ein Denkmal am Kohlweg erinnert an die Opfer. Die überlebenden Gefangenen wurden weiter über Schneeberg und Zschorlau bis Wolfsgrün getrieben. Dort wurden sie in einen Güterzug verladen und in das KZ-Außenlager Leitmeritz weitertransportiert. Einigen gelang die Flucht, andere wurden bei dem Versuch ermordet. Ihre Gräber befinden sich vereinzelt an der Strecke.

Dr. Oliver Titzmann ist Ortschronist von Schlema und hat die Massenerschießung auf dem alten Sportplatz beim Todesmarsch zwischen Mülsen und Eibenstock erforscht und die Ergebnisse 2015 in seinem Buch „Massenmord in Niederschlema. Der Mülsener Todesmarsch, die Exekution von 83 KZ-Häftlingen am 14. April 1945 und die daraus folgende Gedenkkultur“ veröffentlicht. Nachdem das Werk seit einiger Zeit vergriffen war, wird es im Oktober 2024 eine aktualisierte Neuauflage geben. Zu diesem Anlass wird Dr. Oliver Titzmann in zwei Orten an der Strecke des Todesmarschs lesen:

am Donnerstag, den 7. November 2024 um 19 Uhr im Vereinshaus des Heimatvereins Zschocken, Hauptstraße 70 in 08118 Hartenstein (auf dem Gelände der Grundschule), Anmeldung unter: annemarie.kelpe@alter-gasometer.de | Eintritt frei

und am Donnerstag, den 28. November 2024 um 19 Uhr im Kulturhaus „Aktivist“, Bergstr. 22 in 08280 Aue-Bad Schlema (kleiner Saal), Anmeldung unter: anna.vogt@kge-erzgebirge.de | Eintritt frei

Die Lesung findet im Rahmen des LEADER-Kooperationsprojektes „DenkMal! Todesmarsch Mülsen-Eibenstock 1945“ der LEADER-Regionen Zwickauer Land und Westerzgebirge statt, das durch die beiden Demokratienetzwerke Kompetenzzentrum für Gemeinwesenarbeit und Engagement e. V. (Aue-Bad Schlema) und Alter Gasometer e. V. (Zwickau) umgesetzt und von den beteiligten Kommunen unterstützt wird. Das Projekt widmet sich der Erinnerung und Sichtbarmachung dieses Todesmarschs.

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